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Die EZB überschreitet den Point of no return – Smartest Finance Bericht

Zeichen setzen und das um jeden Preis

Die faulen Kredite in den Bankenbilanzen haben den Interbankenmarkt durch den Vertrauensverlust in den vergangenen Jahren mehr als nur belastet. Das langsam zurückgewonnene Vertrauen hat sich gestern binnen weniger Sekunden in Luft aufgelöst. Die EZB setzt jetzt jedenfalls auf die ganz großen Kaliber. Es geht darum, der Öffentlichkeit zu zeigen, dass man noch über Optionen zur Bekämpfung der Krise in der Eurozone verfügt.

Ob diese Optionen eine wirkliche Lösung des Problems darstellen, darüber kann man sich in der Tat trefflich streiten. Fakt ist jedoch, dass der Einlagenzins auf nun minus 0,1 Prozent festgesetzt wurde. Durch diesen Schritt, der sich übrigens empirisch bereits in den Vereinigten Staaten als wirkungslos erwiesen hat, soll die Preisstabilität gewährleistet werden.

Wahrscheinlicher ist jedoch das Szenario, bei dem zunächst der Markt für Geldmarktfonds zum Erliegen kommt. Die stark angeschlagenen Banken werden sich gezwungen sehen, höhere Kreditzinsen an Kreditnehmer weiterzureichen. Die Kreditvergabe in der europäischen Peripherie ist ja bekanntlich seit Jahren nicht gerade auf ihrem Höhepunkt, und das ist noch milde ausgedrückt. Machen wir uns nichts vor, auf den Kreditmechanismus, der die GIPS-Staaten in die Schuldenfalle getrieben hat, folgte als Antwort auf die Krise zunächst das Verscherbeln des Tafelsilbers und dann die Austeritätspolitik, durch die ganze Landstriche verarmt sind. Jetzt geht es offensichtlich noch um die Holzlöffel, die in den Staatshaushalten übrig sind. Was auch immer die EZB gestern erreichen wollte, sie hat, bei genauerer Betrachtung, deutliche Zeichen für das Gegenteil gesetzt. Auch dürfte die Senkung des Leitzinses auf nun 0,15 Prozent nicht gerade die Strukturreformen in der europäischen Peripherie beleben.

Smartest Finance wünscht Ihnen ein angenehmes Wochenende.

Dieser Marktkommentar stellt ein Exzerpt aus dem Smartest Finance Market Snapshot dar. Den kompletten Bericht sowie weitere Publikationen können Sie in unserem Blog auf Solomon-Trader sichten.

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Bildnachweis: www.pixabay.com


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