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Das Ende… von was? – Smartest Finance Bericht

Positive Wachstumsprognose für die Bundesrepublik

Das Münchner ifo Institut geht im aktuellen Jahr von einem 2-prozentigen Zuwachs für das deutsche Bruttoinlandsprodukt aus. Damit wurde die ehemals veröffentlichte Prognose von 1,9 Prozent leicht nach oben revidiert. Die Betonung lag insbesondere auf einem robusten Aufschwung der deutschen Volkswirtschaft. Für das Jahr 2015 werden sogar 2,2 Prozent anvisiert. Somit bläst das ifo-Institut in das gleiche Horn wie die übrigen deutschen Wirtschaftsforschungsinstitute DIW, RWI und IWH. Im Übrigen sollte die Forschungsarbeit von Rainer Maurer vom DIW, die sich unter anderem auf die Verschuldungskrise konzentriert und schonungslos den Konstruktionsfehler der europäischen Währungsunion offenlegt, einen noch viel größeren Anklang und mehr Beachtung in der europäischen Öffentlichkeit finden.

Erfreulich in diesem Zusammenhang, insbesondere für den gemeinsamen europäischen Währungsraum, ist der erwartete Anstieg der deutschen Lohnstückkosten um etwa 2,3 Prozent, nachdem diese bereits im aktuellen Jahr eine Zunahme um 1,6 Prozent erfahren haben. Eine sehr erfreuliche Entwicklung, die jedoch leider viel zu spät kommt. Die Schäden des europäischen Konstruktionsfehlers und der „Lösung“ in Form der Austeritätspolitik sind unübersehbar. Wir erinnern uns, dass die Bundesbank in der Vergangenheit immer viel Lob bezüglich der niedrigen deutschen Lohnstückkosten ausgesprochen hat. Diese „beggar-thy-neighbor“-Politik hat jedoch dem gemeinsamen europäischen Währungsraum im großen Maße geschadet. Eventuell wäre es aus diesem Grund, wenn man von Target2-Salden spricht, mehr als nur angebracht, auch diesen Wirkungsmechanismus, der die europäische Peripherie verarmt hat, zu berücksichtigen.

Scheitern des Stabilitätspaktes als die politische Notwendigkeit

Das neuerliche Scheitern des Stabilitätspaktes ist in diesem Zusammenhang also kein Zufall, sondern eine Notwendigkeit. Die europäische Peripherie steht seit geraumer Zeit mit dem Rücken zur Wand. Neben den GIPS-Staaten hat jetzt auch das große europäische Zugpferd, Frankreich, große Probleme bezüglich der Haushaltsplanung erfahren müssen. Daraus wird ersichtlich, dass es im Euroraum für den einzelnen Staat kein „ich“ mehr geben darf. Entweder kommen die Regierungen zu dem Konsens „wir“ oder das Ziehen an verschiedenen Strängen wird in der Zukunft alle in den Abgrund reißen. Bisher sprechen jedoch sehr viele Indizien, zumindest was die Wahrscheinlichkeiten und politische Restriktionen angeht, eher für das letztgenannte Szenario. Der Mensch ist dennoch lernfähig, so dass noch die Möglichkeit besteht, mit gemeinsamen Anstrengungen das Blatt zu wenden.

Smartest Finance wünscht Ihnen ein angenehmes Wochenende. Alles Gute und viel Erfolg!

Dieser Marktkommentar stellt ein Exzerpt aus dem Smartest Finance Market Snapshot dar. Den kompletten Bericht sowie weitere Publikationen können Sie in unserem Blog sichten.

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