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Fallende Rohstoffpreise im Fokus

Die Aufmerksamkeit des Marktes fokussierte sich gestern nicht auf die Währungen, sondern auf die Rohstoffe, da mehrere Rohstoffkategorien größere Preisverluste verbuchen mussten. Der Preis von WTI etwa fiel um 3,4%, und der Preis von Erdgas fiel noch weiter ab. Kupfer und Nickel fielen deutlich (1,1% und 2,2% respektive an der Londoner Metallbörse), und dies obwohl China die Hypothekenraten gekürzt und mehrere Schritte eingeleitet hatte, um es den Leuten einfacher zu machen, ein zweites oder sogar ein drittes Haus zu kaufen, um so den Immobilienmarkt zu unterstützen.

Kupfer

Kupfer wird z.B. in elektrischen Kabeln verwendet, und Nickel wird in der Stahlproduktion benötigt, und so waren die starken Rückgänge bei genau diesen Metallen schon ein starkes Misstrauensvotum des Marktes bzgl. der Maßnahmen der chinesischen Regierung. Die Preise von Agrarerzeugnissen waren im Allgemeinen ebenfalls tiefer gefallen: Mais wurde zu einem Fünf-Jahres-Tiefpreis gehandelt, da die Lagerbestände sich als höher herausstellten, als gedacht. Insgesamt war das Q3 wohl das schlechteste Quartal seit 2008 für die Rohstoffe, was u.a. an einer steigenden Weltagrarproduktion, dem langsameren Wachstum in China und einem steigenden Dollar lag.

Ist es also eine Überraschung, dass der AUD unter den Währungen der G10 die Schwächste darstellte, gefolgt vom CAD? Der NZD fiel auch, aber nicht annähernd so tief. Dies mag aber vielleicht nur daran liegen, dass der Kiwi in letzter Zeit ohnehin schon so stark an Wert verloren hat. Europa sollte von niedrigeren Rohstoffpreisen profitieren, aber da das große Problem in Europa die Deflation darstellt, würden es fallende Rohstoffpreise für die EZB nur noch schwieriger machen, ihr Inflationsziel zu erreichen – und somit dürfte diese Entwicklung der Rohstoffpreise für den EUR negativ sein, auch wenn es merkwürdig erscheint. Ich würde allerdings erwarten, dass die drei Rohstoffwährungen auch weiterhin diejenigen sein werden, die durch die tieferen Rohstoffpreise am stärksten beeinflusst werden.

Change_in_eurozone_inflation_vs_change_in_commodity_prizes

Die fallenden Rohstoffpreise wirkten sich nicht so auf die Schwellenländerwährungen aus, wie mancher das vielleicht erwartet hätte. Die Währungen der Länder, die zu den großen Rohstoffimporteuren zählen, KRW und PLN, waren unter den Schwellenländerwährungen, die wir beobachten, die Schwächsten. Erst dann folgte der ZAR des Rohstoffe exportierenden Südafrikas. (Es gibt ganz offenbar Spekulationen, dass die südkoreanische Regierung intervenieren könnte, um ihre Währung zu schwächen.) Der RUB war unter den Währungen, die an Wert verloren, nur auf den hinteren Plätzen zu finden – trotz der Gerüchte um Kapitalkontrollen in Russland, und ganz zu schweigen vom Einbruch der Ölpreise. Dennoch legte die Währung der ölexportierenden Nation Mexiko, der MXN, gegenüber dem USD zu.

Der Tankan: Japans Tankan, das kurzfristige Umfragewerk der Bank von Japan bzgl. der wirtschaftlichen Trends, ist generell besser als erwartet ausgefallen. Der Diffusionsindex der Großindustrie stieg sogar, anstatt zu fallen, wie man eigentlich erwartet hatte, während die großen Firmen ihre Prognosen für die Kapitalausgaben deutlich nach oben revidierten. Ich hätte mir gedacht, dass sich dies positiv auf den Yen auswirken würde, was zunächst auch der Fall war, aber im übrigen Verlauf des Tages schien die allgemeine Kausalkette Tankan  Aktien  USD/JPY zu sein. Da der Aktienmarkt leicht gestiegen war, war die Rate USD/JPY ebenfalls leicht gestiegen, d.h. der Yen wurde geschwächt. Dies ist aber der übergeordnete Trend, mit dem ich sowieso gerechnet hatte, und wie der technische Kommentar unten erklärt, sehen wir die Rate USD/JPY in Zukunft noch höher steigen.

Die Indikatoren: Der Mittwoch ist der Tag der (finalen) Einkaufsmanagerindizes in Europa. Er beginnt mit dem Einkaufsmanagerindex für die Industrie im Monat September aus mehreren verschiedenen Ländern Europas, inkl. Großbritanniens, und schließlich erhalten wir auch die finale Zahl für die Eurozone als Ganzes. Wie üblich werden die finalen Schätzungen für Frankreich, Deutschland und die Eurozone mit den ersten Schätzungen übereinstimmen. Der Einkaufsmanagerindex für die Industrie Großbritanniens soll leicht gestiegen sein, von 52,5 auf 52,7 – was sich als unterstützend für das GBP erweisen könnte.

USA: ADP Beschäftigungsbericht

In den USA wird der wichtigste Indikator, den wir heute erhalten, der ADP-Beschäftigungsbericht für den September sein, der zwei Tage vor den US-Beschäftigungsdaten (ohne Agrarsektor) herauskommt. Der ADP-Beschäftigungsbericht soll zeigen, dass der private Sektor im September etwas mehr Jobs generierte, als im letzten Monat. Dies würde wohl den USD unterstützen und die Rallye des USD noch weiter gehen lassen. Der finale Markit-Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor und der ISM-Index für den Dienstleistungssektor – beide für den September – sollen auch publiziert werden.

Quelle: Bericht von IronFX.com

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